→// „Tourtagebuch- Tag 3: I am in love with Bratislava „

Worst Case >über die Einen kann ich lauthals lachen, egal ob sie mir oder Jemand anderem passieren. Wahrscheinlich einfach, weil sie als Comiczeichnung super lustig wären. Und dann gibt’s Fälle, die sind so ernst, dass ich mich nicht entscheiden kann, ob ich panisch hin- und herlaufen oder mich einfach unauffällig rückwärts vom Setting entfernen soll. Ich war gestern der Meinung, dass mir doofe Sachen passiert sind, aber als der Rest der Crew wieder am Bus war, ist klar geworden, dass deren Taxifahrer mit dem kompletten Equipment abgezogen ist.  Die Kamera, der Laptop &„ Ottilies komplettes Leben“ alles  weg!!! Und keine Möglichkeit den Taxifahrer wieder zu finden- der zudem versucht hat uns um 10€ zu bescheißen. Nicht so die sonderlich besten Voraussetzungen positiv zu denken; zumal wir spätestens morgens um 5Uhr weiter fahren mussten, um im Zeitplan zu bleiben.

In solchen Fällen habe ich ein generelles Urvertrauen darin, dass alles in Balance bleiben wird. Was Du nicht willst, dass man Dir tu….und so. Und ich dachte mir,es eine Sache ist Touristen abzuziehen (kann man ja auch unterhaltsam finden, wenn man möchte), aber eine Andere mit deren Zeug abzuhauen. Und siehe da- ein paar Stunden  Panik, Drama & Aufregung später, inklusive einer Auswertung der Überwachungskamera – da kommt er auch schon zurück. Umarmt, beschenkt und empfangen, wie ein Guru. Und davon natürlich total überfordert. Wir haben die Kamera wieder!!! Einer der roten Fäden der Tour: früh schlafen gehen ist nicht- egal, wie man es anstellt, es wird nichts vor 2 Uhr. An meinem Bett ist ein Brett locker. Ich habe die Nacht damit verbracht mich darüber aufzuregen. Oder davon zu träumen mich darüber aufzuregen. Aufgrund solcher Nächte bin ich natürlich latent müde. Die Straßen von Prag nach Bratislava fühlen sich an wie Feldwege. Ein einziges Hin- und Hergewackel, Abbremsen und Anfahren. Bei durchgehendem Regen. Was allerdings dann doch wieder die Geräusche der Lüftungsanlage im Bus erträglicher klingen lässt.

16:50h, Bratislava

DSCI1080Wir haben gegen 10h das Goethe Institut in Bratislava erreicht. Eine Institution über die man als Student bei der Stipendiensuche zwangsläufig stolpert. Meine vorgefertigte Meinung darüber von einem traditionsreichem und starren Gebilde, wurde allerdings sehr schnell widerlegt. Zumindest ist das hier so gar nicht der Fall. Wir sind sehr nett begrüßt worden und ich freue mich unglaublich darauf heute bei unserem Meeting um 18h noch mehr tolle Leute zu treffen. Bratislava als Stadt spricht mich wirklich sehr an. Wir hatten eine wundervolle Stadtführung. Das Essen hier ist preiswert und gut. Im Verhältnis zu Deutschland unglaublich billig. Natürlich. Die Einwohnerzahl enspricht ungefähr der von Leipzig, was ich als übersichtlich bezeichnen würde. Allerdings ist die Architektur natürlich eine ganz andere- Sozialistische Riesenbauten, die größte Plattenbausiedlich Europay neben kleinen Uralt-Gässchen und beindruckenden mittelalterlich anmutenden Burgen. Typisch- riesige Werbetafeln überall und viel Leerstand. Wunderschön heruntergekommende Ecken.

Ich bin überrascht, wie deutsch die Stadt ist. Ein bisschen fühlt es sich an, wie in Mallorca (gefühlt ein Außenbezirk Deutschlands, in dem eher deutsch als englisch gesprochen wird).