Lost in der bulgarischen Pampa

Jap, auch das ist möglich. Unser Bus wurde nicht über die Grenze nach Griechenland gewunken. Und dann muss man umkehren. Oder besser bestechen…. Wir sind sind umgekehrt und haben versucht einen Parkplatz zu finden- auch da war nichts zu machen. Wir stehen irgendwo im Nirgendwo, bzw.- das ist schon eine Stadt- wenn auch eine ganz schön Trostlose. Die Idee in Griechenland an der Küste aufzuwachen…. naja, vielleicht ja morgen 😀

Die Meisten aus der Gruppe haben sich aufgemacht ein Hotel oder Spa zu finden und körperliche Bedürfnisse, wie ein Reinlichkeitsbedürfnis nach zu holen. Ich bin da heute eher der Auffassung, dass ich morgen soviel Wasser um mich haben werde, dass das irgendwie ausgleicht. Hust.Ich habe einfach auch einen Hangover aus Varna mitgenommen. Die zwei Tage dort waren grandios. Noch einen Weiteren- ich hätte meine eigene (Straßen-)hundegang gehabt. Die gibt es neben unzähligen Katzen dort für Jede(n). Und die sind ziemlich zutraulich und anhänglich. Andreas lässt sich aber auch nach etlichen Tagen auf Tour nicht davon überzeugen, dass mein Bett groß genug für haarigen Zuwachs ist… Naja, ein paar Tage sind es ja noch.

2 Tage in Varna

Schon der Empfang in Varna war unglaublich- vorab hat das „Solidarische Zentrum“ bereits ein Poster und eine Webseite zu unserem Empfang gestaltet- ich konnte natürlich nichts davon lesen, weil es in bulgarisch geschrieben stand, aber anscheinend haben sie jedes einzelne Tourmitglied recherchiert und kurze Teste zu Jedem verfasst. Das hat dafür gesorgt, dass ich mich den Leuten nicht vorstellen musste. Die wussten schon wer ich war. Und sind auf mich zugekommen. Äh…das fühlt sich schon recht seltsam an.Begrüßt wurden wir vom bulgarischen National- TV. Und ausgestrahlt noch am selben Tag, direkt hinter den Kriegsmeldungen. Schon sehr seltsam.

Der Bus hatte direkt am Port geparkt. Nur 2 Minuten bis zum Strand. Und auf dem Weg ein Pool, den man von der Straße aus einsehen konnte. Ich habe das erste Mal in meinem Leben Wasserballetttänzerinnen bei den Proben gesehen.Und im Hintergrund- das schwarze Meer. Ein richtig toller Anblick. Der ein oder die andere, oder sagen wir einfach mal Ansgar hat sich auch sehr darüber erschrocken, dass die Leute hier nicht nackt in den Gemeinschaftsduschen …duschen. Und man sich dann allein zwischen uniformierten Badenixen wiederfindet. Manche Dinge sind hier einfach anders.

Im vom Alice G. und Valentine organisierten Seminar zumThema „Community“, wurde wohl allen recht schnell klar, dass hier auch ein ganz anderer Wind in den Köpfen weht als bei uns daheim. Kommunismus hinterlässt auf jeden Fall seine Spuren- auch nach so langer Zeit auch noch sehr deutlich. Dadurch das den Menschen immer gesagt wurde, was ihre Aufgaben sind, fällt es hier sehr schwer die Leute zu motivieren aus eigenem Antrieb Dinge zu ändern. Am 1. Seminartag hatte ich harte Diskussionen über Themen, wie Eigenverantwortung und was eine Gemeinschaft sein kann. Um so mehr habe ich mich gefreut, die gleichen Leute am nächsten Tag wiedergetroffen zu haben. Mindestens einen Erfolg gibt es für die Zukunft auf jeden Fall schon zu verzeichnen- Das VarnaLab (Hackerslounge) und die Center solidität werden in Zukunft in einigen Projekten enger zusammen und sich gegenseitig unterstützen. Ich denke, es haben beide Seiten viel von einander gelernt in diesen 2 Tagen & Nächten…

 

Irgendwo

DSCI1220Johanna G. und ich haben aber trotz dessen ein schönes Cafe gefunden- La Marquise und chillen hier mit dem WiFi. Ein bisschen sind wir hier die Attraktion. Überall bleiben die Leute stehen, um uns anzusehen und so bilden sich relativ schnell Menschentrauben um uns herum.

In der letzten Zeit war ich mit einem Internetzugang nicht gerade gesegnet. Darum fehlen nun auch ein paar Tage im Tourbuch, die ich noch nachholen muss.

Fotos folgen. Vielleicht.

18:26h Haskovo

So heisst dieser Ort nämlich. Heute schon Slums besichtigt und wieder alte Menschen getroffen, die kaum sehen und hören und Mülltonnen nach Essbarem durchwühlen. Diese Menschen sind wirklich krass, sie wollen kein Geld nehmen, weil sie sich so schämen. Ich habe ihr mein Restgeld regelrecht aufgezwungen. Sowas wünscht man wirklich Niemanden fürs Alter. Ist schon schwer mit an zusehen.